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Ein Juwel von einem Menschen

„Im Begreifen liegt der Schlüssel zu dieser besonderen Art, mit Tod und Schmerz umzugehen“, sagt Andreas Wampl.

Der 43-Jährige ist Mitgeschäftsführer der Algordanza Erinnerungs-Diamanten GmbH im österreichischen Dornbirn. Nach dem Vorbild eines gleichnamigen Unternehmens in Chur (Schweiz), nutzen Andreas Wampl und Andreas Wagner-Wehrbaum die Asche verstorbener Menschen, um daraus hochwertige Edelsteine für das Andenken der Hinterbliebenen zu fertigen.

Der Zeitpunkt für den Start dieser ungewöhnlichen Geschäftsidee ist günstig gewählt, denn das traditionell gefügte Weltbild europäischer Bestattungskultur ist in Bewegung: Angesichts einer steigenden Zahl alter Menschen fehlt vor allem in Großstädten der Platz für notwendige Friedhofs-Erweiterungen. Die zunehmende Zersplitterung der Familien stellt immer mehr Hinterbliebene vor die Herausforderung einer würdigen Grabpflege und Diskussionen über Weltraumbestattungen und die Anlage so genannter Friedwälder haben die Bereitschaft gefördert, laut über das Tabu-Thema Tod nachzudenken. Andreas Wampl ist überzeugt: „Der Erinnerungs-Diamant kommt dem menschlichen Bedürfnis, unsere Trauer Schritt für Schritt in ein lebendiges Andenken zu verwandeln, am nächsten.“ Die funkelnde Reliquie durchbricht die Pflicht, Stille und Einkehr beim sonntäglichen Gang auf den Friedhof zu üben. Der Diamant übertrifft zudem den Erinnerungswert eines Fotos, das den Verstorbenen in einer glücklichen Momentaufnahme festzuhalten versucht.

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